Es ist ja nun mal so: Ganz ohne Kosmetikartikel können wir nicht leben. Okay, „können“ vielleicht schon, aber wir würden unsere Freunde und Familie ganz sicher mit einem zahnlosen Lächeln und beißendem Geruch vergraulen … Deshalb heißt unsere Devise nicht Verzicht, sondern bewusst einkaufen und der Umwelt im Gegenzug etwas zurückgeben.
Dafür haben wir uns zwei großartige Partner gesucht: „The Ocean Cleanup“ und „Cleanhub“.
Gemeinsam mit ihnen starten wir regelmäßig Spendenaktionen oder ziehen zum Beispiel pro verkauftem Foamie eine Plastikflasche aus dem Meer. Und das ist wichtig. Denn die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastik ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit mit Auswirkungen auf mehr als 600 Arten, die im Meer zuhause sind. Und auch wir sind direkt von den Folgen betroffen: Die Verschmutzung durch Plastik wirkt sich nicht nur auf das Leben im Meer aus, sondern trägt auch toxische Schadstoffe in die Nahrungskette – unsere Nahrungskette. Ein beträchtlicher Prozentsatz des Kunststoffs, das während seiner Reise, die viele Jahre dauern kann, aus Flüssen und anderen Quellen in die Ozeane gelangt, landet in großen zirkulierenden Meeresströmungen, auch Gyrus genannt. Ist der Kunststoff erstmal in einem dieser Wirbel gefangen, zerfällt er langsam zu Mikroplastik und wird von den Meeresbewohnern immer häufiger mit Nahrung verwechselt.
„The Ocean Cleanup“ ist eine gemeinnützige Organisation mit mehr als 90 Mitarbeitern – darunter Ingenieure, Forscher, Wissenschaftler und Computertechniker –, die Technologien entwickelt, um die Weltmeere von Plastik und Müll zu befreien und gleichzeitig zu verhindern, dass neuer Abfall hinzukommt. Denn jedes Jahr landen Millionen Tonnen Plastik vor allem aus Flüssen in ihnen und genau da setzt die Organisation an.
Mit dem „Interceptor“ wollen sie verhindern, dass das Plastik aus den Flüssen überhaupt in die Ozeane gelangt. Er ist zu 100 Prozent solarbetrieben und kann theoretisch in fast jeder Flussmündung der Welt installiert werden. Momentan schwimmt er zum Beispiel schon in Malaysia und Indonesien und kann dort je bis zu 50.000 Kilogramm Müll am Tag aus der Strömung abfangen. Dieser wird in integrierten Container gesammelt und regelmäßig von einem Boot geleert und an Land gebracht, wo es anschließend recycelt werden kann.
Für den Müll, der bereits in den Wirbeln gefangen ist, hat sich „The Ocean Cleanup“ auch etwas überlegt. Ein passives Ozean-Säuberungssystem, das sich – genau wie das Plastik – mit der Strömung bewegt, um den Kunststoff einzufangen. Nach einigen Jahren der Entwicklung, soll nun 2021 das erste voll funktionsfähige Reinigungssystem in Originalgröße in Betrieb genommen werden. Es navigiert über längere Zeiträume autonom durch den Müllstrudel, wobei es den Kunststoff in der Mitte des Systems auffängt und dort festhält. Ist das System voll, kommt ein Schiff, das wie ein Müllwagen durch die Meere fährt, und leert es aus.
So können jegliche Art von Kunststoffen aufgefangen werden – ganz egal, welcher Größe.
Hochrechnungen zeigen, dass der Great Pacific Garbage Patch, der größte der fünf Müllstrudel, durch die eingesetzten Auffangsysteme in nur fünf Jahren um rund 50 Prozent verkleinert werden könnte.
„Cleanhub“ hingegen hat einen ganz anderen Ansatz, um die Meere zu säubern: Sie haben eine Software entwickelt, um Menschen auf der ganzen Welt, die in irgendeiner Art und Weise für die Müllentsorgung arbeiten, zu connecten und so Synergien zu schaffen. Denn Gemeinden, Städte und Länder auf der ganzen Welt sollten in der Lage sein, mit ihren Kunststoffabfällen umzugehen. Das „Cleanhub“-Netzwerk beinhaltet vor allem Verwertungsendpunkte, die auch Kunststoffe abnehmen, die einen negativen Wert haben. Denn ja, eine umweltschonende Verwertung von Kunststoff ist kostspielig. Während die Rückgewinnung von Kunststoffen mit positivem Wert, so etwa PET, sogar rentabel sein kann, erzeugt Plastik mit negativem Wert – wie zum Beispiel Verpackungsmüll oder Plastiktüten – oft einen Verlust beim Produzenten. Besonders in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen macht sich dies bemerkbar. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass in diesen Teilen der Erde 80 bis 90 Prozent der Kunststoffabfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit in Flüssen und Ozeanen landen. Kunststoffe mit negativem Wert werden vor allem dort nicht gesammelt.
Weltweit gesehen wurden lediglich 9 Prozent aller jemals produzierten Kunststoffabfälle recycelt, 12 Prozent wurden verbrannt und ganze 79 Prozent haben sich mittlerweile in der Umwelt angesammelt!
Genau deshalb baut „Cleanhub“ ihr System auf, um Kunststoff mit negativem Wert in großen Dimensionen aus der Umwelt zurückzugewinnen. Ihre App verfolgt die Abfälle von der Sammlung bis zum endgültigen Verwertungs- oder Recycling-Endpunkt und vergibt dafür Plastikkredite, die an Konsumgüterunternehmen verkauft werden. Mit diesen Einnahmen finanzieren sie die Sammel- und Infrastrukturprojekte in verschmutzten Gebieten.
Klingt alles sehr technisch und theoretisch, aber was am Ende zählt, ist, dass unsere Welt eine bessere wird und sie die Liebe, Wertschätzung und Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient hat.
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